„Illegale jüdische Immigranten“

Die Internierungscamps auf Zypern 1946–49

Haifa 28. Juli 1947: Passagiere der „Shivat Zion“ werden nach Zypern deportiert. Foto: Hans Pinn, Government Press Office/The National Photo Collection (Jerusalem) D8-03.

Nach der Niederschlagung des Nationalsozialismus sahen die Überlebenden der Shoa für sich keine Zukunft mehr in Europa. Viele wollten nach Palästina, doch der jüdische Staat existierte noch nicht und die britische Mandatsmacht verhinderte die Immigration. Dennoch machten sich Zehntausende illegal auf den beschwerlichen Weg übers Mittelmeer: Nachdem sie nur knapp der Vernichtung entkommen waren, jahrelang in den DP-Camps in Deutschland, Österreich und Italien ausharren mussten, die Alpen überwunden und eine nicht ungefährliche Seereise in überfüllten Booten hinter sich hatten. „„Illegale jüdische Immigranten““ weiterlesen

nurinst 2018

 9783938286524
171 Seiten, 20 Abb. s/w
22 x 14 cm, Pb.
ISBN 978-3-938286-52-4
ANTOGO Verlag

Beiträge zur deutschen und jüdischen Geschichte
Schwerpunktthema: Flucht, Vertreibung, neue Heimat

Das Jahrbuch nurinst 2018 wurde im Auftrag des Nürnberger Instituts für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e.V. von Jim G. Tobias und Nicola Schlichting herausgegeben. Es erscheint alle zwei Jahre.

Die Drucklegung wurde u. a. mit freundlicher Unterstützung der Kost Pocher’schen Stiftung Nürnberg ermöglicht.

 

Destination: Down Under

Jüdische Immigration nach Australien 1946–51

Mit einem Team der Medienwerkstatt Franken reiste Jim G. Tobias 2009 nach Australien, um das hierzulande unbekannte Kapitel der jüdischen Immigration nach Down Under filmisch zu dokumentieren. Shoa-Überlebende berichten von ihrem Zwangsaufenthalt nach 1945 in den sogenannten Displaced-Persons (DP)-Camps und ihrer Reise in die neue Heimat.

Der Autor sprach mit ehemaligen DPs, die seit über 60 Jahren in Sydney und Melbourne eine neue Heimat gefunden haben, und recherchierte in australischen, israelischen sowie US-amerikanischen Archiven.
Weitere Informationen finden Sie hier

Nach der Shoa: Neue Heimat down under

AUS-Flagge
English

Die Emigration jüdischer
Displaced Persons nach
Australien 1946–51

Titelbild Neue Heimat Down Under
120 Seiten, 15 Abb. s/w
22,5 x 15 cm, Hardcover
incl. 1 DVD, 2014
ISBN 978-3-938286-43-2
ANTOGO Verlag

Nach der Niederschlagung des Nationalsozialismus hatten sich für einige Jahre nahezu 200.000 Überlebende der Shoa in Deutschland aufgehalten, die in zahlreichen sogenannten Displaced Persons (DP) Camps auf ihre Ausreise nach Palästina/Israel oder in andere Emigrationsländer in Übersee warteten. Bis zum Ende des Jahres 1948 immigrierten über hunderttausend Juden in den neugegründeten Staat Israel – trotz des dort tobenden Krieges. Gleich nachdem David Ben Gurion die Unabhängigkeit verkündet hatte, musste sich „Nach der Shoa: Neue Heimat down under“ weiterlesen

Eisemann und Einstein: die Macht der Mathematik

Kurt Eisemann wurde 1923 in Nürnberg geboren. Die Familie flüchtete nach der Machtergreifung zunächst nach Frankreich und später nach Palästina. Kurt verließ mit Anfang Zwanzig Palästina in Richtung USA. Albert Einstein wurde auf den mathematisch begabten und selbstbewussten jungen Mann aufmerksam und setzte sich für ihn ein, so dass er ohne formalen Hochschulabschluss studieren konnte. Kurt promovierte an der Harvard University. Später arbeitete er für internationale Computerfirmen und lehrte als Mathematik-Professor an verschiedenen Universitäten in den USA. Professor Dr. Kurt Eisemann unterrichtete bis 1992. Er lebte bis zu seinem Tod am 07.07.2018 in San Diego, Kalifornien.

Eisemann & Einstein: The Power of Mathematics

Mit englischen Untertiteln / With englisch subtitles:

Internetprojekt: aerzte.erez-israel.de

Die Seite http://aerzte.erez-israel.de mit ausführlichen biografischen Skizzen, Erlebnisberichten, Lexikoneinträgen (Datenbank) und historischen Hintergrundartikeln wurde im Januar 2012 online gestellt und laufend erweitert.

Jüdische Ärzte aus Deutschland und ihr Anteil am Aufbau des israelischen Gesundheitswesens

Ärztetafel eines jüdischen Arztes in NS-Deutschland. Nach dem Entzug der Approbation mussten sich die jüdischen Ärzte "Kranken-behandler" nennen und durften nur noch Juden behandeln (Foto: Wikipedia - Urheber unbekannt)
Ärztetafel eines jüdischen Arztes in NS-Deutschland. Nach dem Entzug der Approbation mussten sich die jüdischen Ärzte „Kranken-behandler“ nennen und durften nur noch Juden behandeln (Foto: Wikipedia – Urheber unbekannt)

Schon im Frühjahr 1933 begann die Auswanderung deutscher Juden nach Palästina. Unter ihnen waren zahlreiche hochqualifizierte Ärzte, die sich mit völlig anderen Bedingungen und Strukturen konfrontiert sahen, als sie sie von Deutschland her kannten. Dies gestaltete sowohl das Alltagsleben wie auch die berufliche Eingliederung oft schwierig. Ein Höhepunkt der Immigration wurde im Herbst 1935 „Internetprojekt: aerzte.erez-israel.de“ weiterlesen

Aus Nürnberg vertrieben – Jüdische Emigranten erinnern sich

Marianne Mohr, Jakob Goldberger, Alisa Kirby und Jacob Rosenthal, die vor über einem halben Jahrhundert aus Nürnberg nach Israel flüchten konnten, berichten über ihre Jugendzeit in der Stadt der Reichsparteitage. Sie stehen mit ihren persönlichen Schicksalen exemplarisch für die Menschen, die nur knapp der Vernichtung entkamen.

„An Streicher kann ich mich gut erinnern“

Weil sie Juden waren, wurden vor über einem halben Jahrhundert in Deutschland Menschen ausgegrenzt, verfolgt und ermordet. Von den rund 8.000 Nürnbergern jüdischen Glaubens konnte sich etwa die Hälfte in die Emigration retten. In der Dokumentation kommen vier dieser Zeitzeugen zu Wort. Sie berichten erstmals vor laufender Kamera über ihre Jugendzeit im Nürnberg der 1930er Jahre.

Fluchtpunkt Palästina

„Eigentlich war ich nicht zionistisch eingestellt, aber Hitler hat mir sehr geholfen, meine Ideale umzusetzen,“ meinte die Israelin Alisa Fürth sarkastisch. Mitte der 1930er-Jahre hatten sie und ihre Freundinnen Senta Josephthal und Orah Reiss sich auf den Weg von Nürnberg nach Palästina gemacht. Denn eine Zukunft gab es für die jüdischen Mädchen in der Stadt der Reichsparteitage nicht mehr.

Die vergessenen Kinder von Strüth – Ein jüdisches Waisenhaus in Franken

Auf ihrer Reise nach Erez Israel strandeten im Frühjahr 1946 über 300 zumeist ungarische Waisenkinder in Franken. Die Jungen und Mädchen, die mit viel Glück den Holocaust überlebt hatten, fanden für knapp zwei Jahre Zuflucht in der ehemaligen Lungenheilanstalt Strüth bei Ansbach.

„Wartesaal“ zur Emigration – Juden in Georgensgmünd nach 1945

Seit dem 16. Jahrhundert bis zur Vertreibung durch die Nationalsozialisten 1938 lebten Juden in Georgensgmünd. Es ist nahezu unbekannt, dass es nach 1945 zu einer Wiedergeburt des jüdischen Lebens kam. Knapp vier Jahre war die fränkische Gemeinde Zufluchtsort für etwa 30 Überlebende aus den NS-Vernichtungslagern.

Von Deutschland wollten wir nichts mehr wissen – Ein Nürnberger Emigrantenschicksal

Anni Petschenik und Ernst Regensburger wurden in Nürnberg geboren; sie stammten aus christlich-jüdischen Elternhäusern und wurden als sogenannte Mischlinge von den Nazis verfolgt. Beide überlebten den Nazi–Terror. Kurz nach Kriegsende lernten Ernst und Anni sich
kennen und lieben und beschlossen Deutschland zu verlassen. Nach den schrecklichen Erfahrungen konnte Nürnberg nicht mehr ihre Heimat sein. Im September 1947 emigrierte das Paar in die Vereinigten Staaten.

„Wegbegleiter Israels“ – Der deutsch-jüdische Fotograf Werner Braun

Als Pressefotograf erlebte der gebürtige Nürnberger Werner Braun den israelischen Unabhängigkeitskrieg. Den Eichmann-Prozess dokumentierte er im Auftrag der israelischen Regierung. Porträts von Ben Gurion, Golda Meir, Moshe Dayan und vielen anderen Politikern finden sich in seinem Archiv, das etwa eine halbe Million Negative umfasst.

Der Kibbuz auf dem Streicher-Hof – Die letzten Landjuden in Franken

Im Herbst 1945 errichtete die amerikanische Militärregierung auf dem Landgut des ehemaligen NS-Gauleiters Julius Streicher ein Lager für Shoa-Überlebende. Rund drei Jahre wohnten und arbeiteten im Kibbuz Nili – wie die Bewohner ihr Zuhause nannten – bis zu 150 Juden, die sich hier auf ihre Zukunft in Israel vorbereiteten.