Internetprojekt: aerzte.erez-israel.de

Die Seite http://aerzte.erez-israel.de mit ausführlichen biografischen Skizzen, Erlebnisberichten, Lexikoneinträgen (Datenbank) und historischen Hintergrundartikeln wurde im Januar 2012 online gestellt und laufend erweitert.

Jüdische Ärzte aus Deutschland und ihr Anteil am Aufbau des israelischen Gesundheitswesens

Ärztetafel eines jüdischen Arztes in NS-Deutschland. Nach dem Entzug der Approbation mussten sich die jüdischen Ärzte "Kranken-behandler" nennen und durften nur noch Juden behandeln (Foto: Wikipedia - Urheber unbekannt)
Ärztetafel eines jüdischen Arztes in NS-Deutschland. Nach dem Entzug der Approbation mussten sich die jüdischen Ärzte „Kranken-behandler“ nennen und durften nur noch Juden behandeln (Foto: Wikipedia – Urheber unbekannt)

Schon im Frühjahr 1933 begann die Auswanderung deutscher Juden nach Palästina. Unter ihnen waren zahlreiche hochqualifizierte Ärzte, die sich mit völlig anderen Bedingungen und Strukturen konfrontiert sahen, als sie sie von Deutschland her kannten. Dies gestaltete sowohl das Alltagsleben wie auch die berufliche Eingliederung oft schwierig. Ein Höhepunkt der Immigration wurde im Herbst 1935 erreicht, als 500 jüdische Ärzte aus Deutschland nach Erez Israel kamen. Der jüdischen Bevölkerung in Palästina, die zu dieser Zeit weniger als 300.000 Personen umfasste, bescherte dies ein Rekordverhältnis von einem Mediziner auf 174 Einwohner. Mit dieser massiven Zuwanderung von gut ausgebildeten Fachärzten wurde die medizinische Versorgung in Palästina/Israel revolutioniert.

Bikur Cholim Hospital, Jerusalem
Mit Unterstützung von deutsch-jüdischen Ärzten konnte das Bikur Cholim Hospital 1925 die neuen Räume in der Strauss St. in Jerusalem beziehen (Foto: Library of Congress)

Ausführlich wird in der Internetpräsentation (http://aerzte.erez-israel.de) die Entwicklung des Gesundheitswesens in Palästina/Israel nachgezeichnet und dabei die besondere Rolle der deutschen Mediziner herausgearbeitet. Zusätzlich wird in knapper Form die damalige Situation der jüdischen Ärzte durch das Berufsverbot in NS-Deutschland dokumentiert. Diese historischen Hintergrunddarstellungen werden durch eine Datenbank mit Lebenswegen von aus dem deutschsprachigen Raum stammenden Ärzten, die nach Palästina auswanderten, ergänzt. Neben bekannten Persönlichkeiten der Medizingeschichte, wie etwa Felix Theilhaber, sollen dabei vor allem auch in Deutschland weitgehend Unbekannte vorgestellt werden, die in Israel Bedeutendes geleistet haben: beispielsweise als Geburtshelfer oder als Begründer eines Pharmakonzerns. Bei der Auswahl der Biografien wird darauf geachtet, Ärzte aus allen Regionen Deutschlands vorzustellen.

Das Projekt wird in enger Kooperation mit www.haGalil.com, dem größten deutschsprachigen Webangebot zu Judentum und Israel sowie allgemeiner jüdischer Geschichte, durchgeführt.
Da die Spenden mittlerweile aufgebraucht sind, ruht das Projekt.